Monat: März 2018

Das barrierefreie Bad – ein kleiner Ratgeber

Das barrierefreie Bad – ein kleiner Ratgeber

Die Anforderungen an das Badezimmer verändern sich mit zunehmendem Alter oder bei einer eintretenden Krankheit. In diesem Fall kann eine Badrenovierung erforderlich sein und eine große Erleichterung bringen. Doch auf welche Dinge sollten Sie hinsichtlich Dusche, Waschbecken und WC achten, wenn Sie Ihr Bad barrierefrei gestalten möchten? Im folgenden Ratgeber erfahren Sie, wie es möglich ist, sich trotz körperlicher Einschränkungen im Badezimmer selbstständig zu bewegen.

Badezimmer barrierefrei gestalten und einrichten

Ganz gleich, ob gesund oder mit Handicap, jung oder alt, jeder möchte gern frei und ohne großartige Einschränkungen leben. Dies betrifft natürlich auch den Bereich der täglichen Körperpflege. Doch Veränderungen wie ein zunehmendes Alter, körperlichen Einschränkungen oder Erkrankungen machen oftmals Veränderungen im Badezimmer notwendig. Ein barrierefreies Bad, das in vollem Umfang genutzt werden kann, ist in diesem Fall sinnvoll, denn es sorgt für maximale Lebensqualität.

Gibt es Normen, die Sie beachten müssen?

Die DIN 18040 ist seit dem Jahr 2011 die Baunorm für ein barrierefreies Bauen. Sie gilt sowohl für Privatbauten als auch öffentliche Gebäude. Möchten Sie eine Wohnung als barrierefrei bezeichnen, müssen Sie also nachweisen, dass sämtliche Elemente der Wohnfläche den Vorschriften, die in der DIN 18040 geregelt sind, entsprechen. Dies gilt auch, wenn Sie lediglich ein barrierefreies Bad gestalten möchten. Hier sollten Sie den Vorgaben ebenfalls Beachtung schenken.

Daneben spielt auch der Mindestplatzbedarf eine wichtige Rolle:

  • Der Wendekreis sollte im Badezimmer 1,5 Meter vor dem WC, Waschbecken, der Dusche und Badewanne betragen, um sich auch mit einem Rollstuhl stets frei bewegen zu können. Ohne Rollstuhl würden 1,2 Meter reichen.
  • Achten Sie zwischen dem WC und Duschsitz auf einen Abstand von 90 Zentimetern.
  • Planen Sie zum gegenüberliegenden Gegenstand der Badezimmerwand einen Abstand von 1,5 Metern ein.
  • Die Größe der ebenerdigen Dusche beträgt bestenfalls 1,2 x 1,2 Meter und für Rollstuhlfahrer 1,5 x 1,5 Meter, damit ein selbstständiges Drehen und Wenden problemlos möglich ist.
  • Die optimale Montagehöhe der Toilette beläuft sich auf 46 bis 48 Zentimeter und beim unterfahrbaren Waschtisch beträgt die ideale Mindesthöhe 80 Zentimeter.
  • Der Spiegel über dem Waschtisch hat im Idealfall eine Mindesthöhe von einen Meter. Kippbare Spiegel sind gut geeignet, da sie für mehr Flexibilität sorgen, was vor allem in einem Raum, der von mehreren Personen genutzt wird, von Vorteil ist.
  • Damit Rollstuhlfahrer Armaturen auch im Sitzen bedienen können, sollten sie 85 bis 105 Zentimeter hoch angebracht sein.

Die Dusche barrierefrei gestalten

Eine bodengleiche, großzügige Dusche mit den genannten Maßen und einem Duschsitz ermöglicht einen einfachen Ein- und Ausstieg. Dies ist vor allem dann wichtig, wenn die Bewegungen schwerfälliger geworden sind oder das Sehvermögen nachgelassen hat. Auch mit einem Rollstuhl oder Rollator kann die Fläche problemlos befahren werden, da keine Kante das Übersetzen der Reifen behindert. Achten Sie darauf, dass die Kabinentüren nach außen geöffnet werden können.

Eine ebenerdige Dusche zu begehen, erweist sich dank der schwellenlosen Bauweise jedoch nicht nur für ältere oder gebrechliche Menschen als überaus komfortabel, sondern generationsübergreifend für jeden. Rutschhemmende Auflagen bieten einen sicheren Stand. Ein Klappsitz gestaltet das Duschen komfortabler, wenn langes Stehen anstrengend ist. Bei Nichtgebrauch kann er eingeklappt werden. Auch Stabilisierungshilfen sollten nicht fehlen: Handläufe oder Griffe, die an der Wand befestigt sind, geben Halt.

Was gibt es beim Waschbecken und WC zu beachten?

Ein barrierefreies WC sollte in einer Höhe angebracht sein, dass es problemlos möglich ist, ohne Anstrengungen wieder aufzustehen. Entsprechende Halte-, Stütz- und Sicherungsgriffe, die an den Wänden angebracht werden, können den positiven Effekt maßgeblich unterstützen. Wenn viele unterschiedlich große Menschen im Haushalt leben, kann der Einbau einer höhenverstellbaren Toilette sinnvoll sein, denn diese lässt sich an die optimale Sitzhöhe anpassen.

Ideal für ein barrierefreies Bad ist auch ein höhenverstellbares Waschbecken, sodass es stets auf die passende Höhe einzustellen ist und das Becken auch aus der Sitzposition heraus verwendet werden kann. Bei Rollstuhlfahrern muss es unterfahrbar sein, sodass kein Unterschank vorhanden sein darf. Höhenverstellbare Modelle sind entweder per Hand oder elektrisch mit Motor zu bedienen. Berührungslose Armaturen sind ebenfalls hervorragend geeignet.

Ihr Badberater